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Erstklassigkeit und Chancengleichheit sichern

Hochschultag

Hochschulen ringen wie nie zuvor um Exzellenz, Profil und finanzielle Mittel. Allerdings: Was geschieht an den Hochschulen, die auf absehbare Zeit nicht den Titel „Eliteuniversität“ erhalten?

In seinem Grußwort an die teilnehmenden Journalisten und Führungskräfte verdeutlichte MLP-Vorstand Gerhard Frieg, dass die Sensibilität der Leitfrage des Hochschuljournalistentages 2007 „Exzellenz oder Existenz?“ zunimmt: „Als zuverlässiger Partner der Hochschulen ist uns viel an einem erfolgreichen und langfristig stabilen System gelegen.“

Gerhard Sabathil, Leiter der Europäischen Kommission in Deutschland, machte in seinem Eingangsvortrag deutlich, auf lange Sicht gebe es „ohne Exzellenz keine Existenz“. Europa verfüge in erster Linie über den „Rohstoff Geist“. Michael Thielen, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, mahnte, die gestärkte Autonomie der Hochschulen nicht mit der Entziehung von Zuwendungen, Aufmerksamkeit und Mitverantwortung gleichzusetzen. Insbesondere die Wirtschaft müsse mit deutlichen Signalen auf die neue Offenheit in den Hochschulen zur Zusammenarbeit eingehen. 20.000 Stipendien wären darüber hinaus ein konkreter Beitrag. Die Rolle seiner Institution als soziales Rückgrat des Hochschulsystems betonte wiederum Professor Rolf Dobischat, Präsident des Deutschen Studentenwerks. Er sah in der Chancengleichheit die wichtigste Herausforderung. Der weitere Weg in die Wissensgesellschaft müsse über weit geöffnete Hörsaaltüren führen.

Zuvor hatte bereits Dieter Hundt, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, in seinem Vortrag die Bedeutung des „Megathemas Bildung“ für die Wirtschaft hervorgehoben. Eine weitere Aufwertung in der medialen Berichterstattung sei dringend erwünscht - und zwar mit „seriösen Schlagzeilen“. Einig waren sich alle Referenten über die Notwendigkeit einer steigenden Akademikerquote.

Nach der Mittagspause erhielten die besten Studierendenzeitungen des Jahres - ruprecht (Universität Heidelberg), UnAufgefordert (Humboldt-Universität zu Berlin) und Indopendent (Universität Dortmund) - die MLP Campus-Presse Awards 2007. Anschließend moderierten Jan-Martin Wiarda (DIE ZEIT) und Hans-Christoph Stephan (duz MAGAZIN) zwei hochwertige Podiumsdiskussionen. Gefordert wurde eine Qualitätsoffensive für exzellente Hochschullehre sowie mehr "Corporate Educational Responsibility“ - unter Einbeziehung der Stiftungen als gleichwertige Akteure. An die neuen Möglichkeiten, die Public Private Partnerships im Hochschulbereich bieten, sollten alle Akteure pragmatisch herantreten.